20.10.2020: Beginn und Einrichtung der Baustelle

Beginn der Einrichtung der Baustelle durch die “Werkstätten für Denkmalpflege GmbH” Quedlinburg.

Aufnehmen und Sicherung der vorhandenen Bodenplatten aus Sandstein, Beräumumg von Bewuchs.

  • seit 26.10.2020
  • Bauzaun Südseite
  • Zumauerung Eingang Tor Ost der Südfassade
  • damit zugleich Stabilität für Mauerwerk und Nachbareingang

12.10.2020: Messungen und Bodenprüfungen

Die Höhenmessung erfolgte durch das Architekturbüro “Urbisch Architekten” aus Osterwieck.

Die Firma “Baustoff- und Bodenprüfung Nordharz GmbH” aus Langenstein unternahm an 3 Stellen Probebohrungen. Im Rahmen dieser Untersuchungen zur Tragfähigkeit und Beschaffenheit des Baugrundes im Innern der Steinscheune (Fläche ca. 52 m x 10 m) musste festgestellt werden, dass es sich um vor längerer Zeit aufgefülltes Erdreich handelt, dass keine ausreichende Standfestigkeit besitzt und entfernt sowie mit tragfähigen Material aufgefüllt werden muss. Das zu entfernende Material ist zudem z.T. extrem schadstoffbelastet (Kategorie >Z2). Vermutlich wurde durch eine Nutzung vor ca. 50 bis 60 Jahren als Traktorengarage der damaligen LPG der unbefestigte Boden durch ausgelaufenes Altöl bzw. Dieselkraftstoff kontaminiert und ist damit wie Sondermüll zu behandeln und muss speziellen Deponien zugeführt werden.

Benefizkonzert zu Gunsten der Kulturscheune am Schloss Hessen

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Ein voller Erfolg! Benefizkonzert zu Gunsten der Kulturscheune am Schloss Hessen

Der Bauablauf am bisher größten Sanierungs- und Restaurierungsvorhaben des Fördervereins „Schloß Hessen“ ermöglichte erstmalig die Steinscheune trotz Baustelle als Kulturscheune zu nutzen.

Bei der historisch erstmaligen Gelegenheit zu einem Benefizkonzert auf Einladung des Förderverein „Schloß Hessen“ e.V. und des Hessener Carneval Club „HCC“ e.V unter dem Motto

„ … das können wir auch selbst…“ erlebten die Besucher und Mitwirkenden einen unvergessenen Abend mit Tanz und Musik von Klassisch bis Rock und Pop und ein buntes Musik- und Tanzprogramm gestaltet

durch die Prinzengarde und die Tanzgruppe des HCC

durch die Gruppe „Father und Sons“ (unplugged) – Frank, Florian und Sebastian Werner

Christoph Haim (Klavier)

Manuel Kabisch und Paul Beutel (Saxophon und Gitarre)

Gruppe (- no name-) Blues – Rock mit Manuel Kabisch, Paul Beutel, Werner Bockwoldt, Hartmut Bertram

© 2021 – Förderverein „Schloß Hessen“ e.V. – Stobenstraße 15 – 38835 Stadt Osterwieck / OT Hessen

Kulturscheune

Am Tag des offenen Denkmals 2020 wurde der Startschuss für die bisher umfangreichste Sanierungsmaßnahme am Schloss Hessen gegeben – offizieller Baubeginn für die Sanierung und den Umbau der „Steinscheune“ zu einer  „Kulturscheune – Schaffung eines multimedialen Erlebniscenters Renaissancegarten Hessen“

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des Fördervereins „Schloß Hessen“ e.V.,  sehr geehrte Damen und Herren,  

Nach mehrjähriger umfangreicher Vorbereitungsarbeit, wurde am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, dem 13.09.2020 um 11.00 Uhrder Baubeginn für das bisher größte Vorhaben des Fördervereins – „Sanierung und Umbau der „Steinscheune“ zu einer Kulturscheune – Schaffung eines multimedialen Erlebniscenters Renaissancegarten Hessen“ offiziell bekannt gegeben.

Die Realisierung des Vorhabens mit einem geplanten Investitionsvolumen von 2.129.400 € wird nur möglich, weil ein Netzwerk von Förderinstitutionen, getragen von einer Vielzahl von Persönlichkeiten aus der Politik, der Leaderregion „Rund um den Huy“, den Verwaltungsgremien des Bundes, des Landes, des Landkreises, der Kommune, der Investitionsbank S/A, der Harzsparkasse, den Denkmalschutzbehörden und Stiftungen gemeinsam mit dem Förderverein ein umfangreiches Förderszenarium zur Finanzierung des Vorhabens entwickeln konnten. Für den Förderverein ist es Anlass, diesen für uns so wichtigen Punkt für den Beginn einer qualitativ neuen Phase  der Sanierung der Schlossanlage zu würdigen.

Dazu wurde im Rahmen eines kleinen Festaktes das Bauschild feierlich enthüllt.

Diese Veranstaltung am Tag des Denkmal wurde sehr gut durch die vielen Besucher aufgenommen. Wir freuen uns dabei auch über zahlreiche Spenden und die Einnahmen aus dem Catering.

Wir sagen Danke!

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Bogoslaw, Vereinsvorsitzender   

© 2020-2023 – Förderverein „Schloß Hessen“ e.V. – Stobenstraße 15 – 38835 Stadt Osterwieck / OT Hessen

Sanierungsmaßnahmen Schloss Hessen

(Beitrag von Achim Däumler – Februar 2007)
(Bildmaterial: Enrico Kretschmar (alt) und Maik Haim (Neu))

Im Jahr 2000 fiel der Startschuss für die Sanierung und Nutzbarmachung des Hessener Schlosses.

Von Mai bis August erfolgte im Rahmen einer Vergabe –Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch die Fa Schmidt aus Dardesheim die Erneuerung der Dächer auf dem Ostflügel und dem Pavillon.

Ostflügel

Pavillon

Von September 2000 bis September 2001 wurde über eine Maßnahme für arbeitslose Jugendliche (Arbeit und Bildung) der Pavillon sowohl innen wie auch außen saniert .

Innenarbeiten im Pavillion

Im 3.Bauabschnitt ( ebenfalls von September 2000 bis September 2001 ) erhielt der Südflügel ein neues Dach. Die Ausbildungsmaßnahme für Jugendliche wurde durch das
Bau -und Bildungszentrum Magdeburg, Außenstelle Halberstadt mit Unterstützung der
Fa. Nahs aus Hessen durchgeführt.

Dach für den Südflügel

Von November 2001 bis Oktober 2002 erfolgte durch arbeitslose Jugendliche in einer
Arbeits -und Bildungsmaßnahme der Innenausbau des Südflügels und dessen Kellergeschoss, sowie der Ausbau eines Teils des Ostflügelkellers .
Im Südflügel entstand ein Raum u.a. für verschiedenartige Ausstellungen.
Die Kellergewölbe werden als Jugendclub mit Sanitärtrakt genutzt.

Von Mai 2002 bis April 2005 waren im Rahmen der Maßnahme „Aktiv zur Rente“ vier ältere arbeitslose Männer beschäftigt.
Durch sie wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im und am Schloss sowie im Schlossumfeld durchgeführt.
U. a wurde der Mauerrest des ehemaligen Westflügels saniert, der Fußboden im Turmzimmer mit Sandsteinplatten belegt und eine Aussichtsmöglichkeit im Turm der Oberburg geschaffen. Es wurden Erhaltungsmaßnahmen an der äußeren und inneren Bausubstanz durchgeführt und mit der Sanierung des Hocherdgeschosses im Ostflügel begonnen.
Die Steinscheune wurde entkernt und damit Baufreiheit geschaffen.

Im Jahr 2006 wurden durch die Gemeindearbeiter und durch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr mit Unterstützung von 1- Euro-Kräften Sanierungsarbeiten an der Ruine des Nordflügels durchgeführt. Im Kellergewölbe soll ein Teil der historischen Feuerwehrtechnik untergebracht werden.

2007 sollen Maßnahmen zur Sicherung und Erhaltung der einmaligen Deckenmalerei im Turm der Oberburg durchgeführt werden. U .a .sind raumklimaverbessernde Fenster geplant.

Entsprechend den finanziellen Möglichkeiten soll die Sanierung und Nutzbarmachung des Hocherdgeschosses im Ostflügel fortgesetzt werden.
Eine dazugehörige Sanitäranlage ist geplant.

Für die fernere Zukunft ist die Wiedereröffnung des Hauptportals im Ostflügel ,einschließlich der dazugehörigen Treppenanlage, geplant.

Nachruf Günter Seetge

Nachruf

Wir erhielten die traurige Nachricht, dass unser Gründungsmitglied

Herr Günter Seetge

im 91zigsten Lebensjahr verstorben ist.

Er wird uns in guter Erinnerung bleiben. Mit beispielhaften Engagement förderte er bis in das hohe Alter die Verwirklichung der denkmalpflegerischen und kulturellen Aufgaben unseres Vereins.

(02.03.1933 – 25.01.2024)

Archäologische Untersuchungen auf dem Gelände

Im Jahr 2002 wurden auf dem Gelände des ehemaligen Lustgartens erste Grabungen durchgeführt. Herr Thomas Scheliga aus Wolfenbüttel suchte für seine Dissertation Hinweise auf Reste der ehemaligen Anlage. Grabungspläne oder Fundkartierungen darüber sind bisher nicht bekannt.Ergebnisse flossen aber in seine Dissertation ein.

2004 wurden geomagnetische Untersuchungen durch das Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege durchgeführt. Die Ergebnisse brachten nicht den gewünschten Erfolg.

2008 wurden erstmals professionelle Suchgrabungen durch ein Team der Kreisarchäologie Harz mit Unterstützung örtlicher Kräfte durchgeführt. Es sollte festgestellt werden, ob die Darstellung auf dem Merian Stich von 1654 mit der Realität übereinstimmt.
Insgesamt wurden 8 Grabungsschnitte durchgeführt.

 

Der erste Schnitt (Bild 1 ) sollte den Standort des Tierbrunnens lokalisieren. Gefunden wurden Kiesspuren, deren Bedeutung mir nicht bekannt ist. Es müsste sich um die Fläche des Sternquartieres handeln.

Im zweiten Schnitt sollte die Lage der steinernen Mühlgrabenbrücke bestimmt werden. Auf dem Merian- Stich ist der Mühlgraben nicht dargestellt, wohl weil er nahe hinter dem östlichen Laubengang verläuft. Es wurde alte Bausubstanz gefunden: Reste der Brückenwangen, das westliche Auflager der Brücke und faustgroßes Geröll als Reste der Wegepflasterung (Bild 2).

Der 3. Schnitt sollte Reste des Lusthausees finden. Er wurde jedoch zu weit östlich durchgeführt und brachte demzufolge auch kein Ergebnis. Die Reste des Lusthauses sind mit großer Sicherheit unter oder westlich des Bahndammes zu finden (Bild 3).

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Schnitt 4 diente der Bestimmung der Beschaffenheit des Wegenetzes. Dazu wurde eine Sondage am ost- west verlaufenden Mittelweg angelegt. Gefunden wurde schon in 30 cm Tiefe eine gräuliche, kiesige Substanz in einer Breite von ca. 2,7 m und einer Stärke von ca.0,3 m. Die von Royer angegebene Wegebreite von 15 Braunschweiger Fuß ( = 4,3 m) konnte nicht bestätigt werden (Bild 4 und 5).

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Schnitt 5 und 6 sollten nähere Angaben zur Breite und Befestigung des ehemaligen Heller-Grabens liefern. Der Schnitt beginnt auf der östlichen Seite. Gefunden wurden keine Mauerreste, sondern in 2 m Tiefe eine Befestigung aus Spundwänden. Von der Eichenbohlenschalung und den Stützpfählen wurden Proben entnommen und zur Analyse an das Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege nach Halle gebracht. Um auch die westliche Einfassung zu finden, wurde der Grabungsschnitt nach Westen bis auf 12 m erweitert, ohne das gewünschte Ergebnis. Freigelegt wurde ein 0,4 m starkes Sandsteinfundament. Da es noch im Grabenbereich liegt, kann es sich nicht um Reste des Pomeranzenhauses handeln. Eine Weiterführung des Schnittes konnte wegen der angrenzenden hohen Anpflanzung nicht erfolgen. Es ist von einer Breite des ehemaligen Heller-Grabens von mehr als 12 m auszugehen (Bild 6, und 7).

Der 7. Schnitt sollte Klarheit über die Lage und den Verlauf der nördlichen Burggrabenmauer bringen.Sie ist von besonderer Wichtigkeit für die Einordnung der gesamten Anlage.Nur wenig unter der Grasnarbe konnten die Sandsteinfundamente der Mauer gefunden werden. Die Mauer verläuft aber nicht von West nach Ost gerade, sondern knickt nach etwa der Hälfte leicht südlich ab, bevor sie etwas weiter ganz nach Süden abbiegt (Bild 8 und 9).

Die zweischalige Mauer aus Sandstein war damals zwischen 0,6 bis 0,7 m stark. Die grabenseitige Ausmauerung ist nicht mehr vorhanden. Die Steine wurden wahrscheinlich nach Aufgabe des Wassergrabens zur weiteren Verwendung geborgen. Die nördliche Seite der Mauer ist vollständig erhalten (Bild 10).

Nachdem die nordöstliche Ecke der Burggrabenmauer gefunden war, konnte der Standort desZierbrunnens bestimmt und eine erfolgreiche Grabung (Schnitt 8) durchgeführt werden.Der Umriss des 6- eckigen Brunnens ist ca. 1m unter der Oberfläche als Verfärbung deutlich zu erkennen. Mauerreste konnten nicht gefunden werden. Der Brunnen wurde also bei Aufgabe vollständig abgetragen (Bild 11).

Im Aushub wurden einige Kleinfunde zu Tage gefördert. Zwei kleinteilige Bruchstücke aus Sandstein könnten vom ehemaligen Sockelumgang des Brunnens sein. Bleiklumpen könnten ein Hinweis sein, dass die ehemaligen Bleileitungen an Ort und Stelle eingeschmolzen wurden. Ein als Rest des schmiedeeisernen Ziergitters gedeuteter Fund scheint mir persönlich mehr eine Hellebarde oder ein Feuerhaken zu sein.Weiter gefunden wurde Malhörnchenware*, Ofenkeramik und Steinzeug aus dem 18. Jahrhundert (Bilder unter “Fundmaterial aus den Grabungen”).

* Malhorn (Verkleinerungsform “Malhörnchen”) ist in der Regel ein Gerät zur Keramikdekoration. Aufgrund der Dekortechnik wird die so verzierte Keramik als Malhornware bezeichnet (wikipedia).

Joachim Däumler, Hessen 2011

Quelle: Grabungsbericht zu den archäologischen Sondagen im Schlosspark Hessen ,Dr. Schlegel , Jens-Uwe Pflug, Quedlinburg 2008

Abbau Bahndamm im Lustgarten

Im Jahre 1898 wurde die Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll eröffnet. Ihr Gleis durchquerte auf einem Bahndamm den historischen Garten von Süd-Ost nach Nord-Ost.

Seit Anfang April 2020 wird dieser Bahndamm abgebaut. Damit wird die gesamte Fläche des ehemaligen fürstlichen Lustgartens in ihren Zustand von 1897 gebracht. Die Fläche kann dann wieder als Ganzes wahrgenommen werden. Die unter dem Bahndamm und östlich davon befindlichen historischen Gartenquartiere können entsprechend als Fläche gekennzeichnet und den Besuchern der Parkanlage zugänglich gemacht werden.

Die Untere Abfallbehörde hat die Genehmigung zur Einlagerung der Erdmassen auf der Deponie erteilt, nachdem zuvor über entsprechende Bodenproben die Schadstofffreiheit abgeklärt werden konnte. Die Bodenproben hat uns die AG Stratie und Strabag als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit beim Bau der L 89 gesponsert. Der Abraum wird auf der Deponie in Hessen gebraucht, deren Rekultivierung bis zum Jahresende abgeschlossen werden soll – für uns eine einmalige Chance, die es so nie wieder geben wird.

Bahndamm am 05.04.2020

Seit einigen Wochen liefen die Vorbereitungsarbeiten. Der Bewuchs war bis zum 29.02. zu entfernen, wobei uns die Firma Nahs maßgeblich unterstützte. Die fast undurchdringliche und 10 m breite Brombeerhecke wurde mit Technik der Agrargenossenschaft heruntergehäckselt, die Fa. Holzheuer hat das Grüngut zusammengeschoben und zur Kompostanlage transportiert.

Fa. Nahs: Chefsache!

Ab dem 06.04.2020 ist die Tiefbaufirma Otto Wolf GmbH mit einem Bagger und mehreren LKW vor Ort und verlädt die Erdmassen, geschätzt mindestens 1.200 m³.

Der Anfang ist gemacht
am 06.04.20

Danke an Alle, die uns unterstützt haben, dabei auch an die Stadt Osterwieck, die unserem Ansinnen positiv gegenüberstand.

© 2020 – Förderverein „Schloß Hessen“ e.V. – Stobenstraße 15 – 38835 Stadt Osterwieck / OT Hessen

Der Klotzberg- ein Exkursionsziel Johann Royers

Der Klotzberg- ein Exkursionsziel Johann Royers

Eines der im Buch von Johann Royer 1648 aufgeführten Exkursionsziele war der Klotzberg in der Nähe von Hedeper im heutigen Landkreis Wolfenbüttel.

Der Klotzberg wurde 1977 durch die niedersächsische Regierung unter Schutz gestellt. Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von ungefähr 4,9 ha.
Nach Einschätzung des Umweltministeriums in Hannover ist das Gebiet von landesweiter Bedeutung.

1988 wurde die Braunschweiger Kreisgruppe des BUND mit der Pflege beauftragt.

Der Klotzberg ist heute durch umgebende Agrarflächen von anderen Biotopen isoliert. Es herrscht ein kontinentaler Halb- Trockenrasen. Charakteristisch ist das Vorkommen des Adonisröschens. Dieses wie auch Graslilie, Küchenschelle, Skabiose wurden bereits bei Royer beschrieben.

 

 

Joachim Däumler
2011