Bildertagebuch zum Umbau der Steinscheune zur Kulturscheune

PORTAL DES SCHLOSSTURMES

„Es ist geschafft – der Sanierung des Schlossturmes wurde das Sahnehäubchen aufgesetzt“

Am 14.September 2016 fand im Innenhof von Schloss Hessen eine Feierstunde zur feierlichen Übergabe des restaurierten Eingangsportals zum Schlossturm statt. Durch die Finanzierung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Harzsparkasse konnte diese Restauration ermöglicht werden. Die Sonne strahlte und die Gäste auch. Es war der Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes Herr Dr. Michael Ermrich, die Bundestagsabgeordnete Frau Heike Brehmer, das Mitglied des Landtags Herr Daldrup, der Landrat vom Harzkreis Herr Skriebe, der Vorstand der Harzsparkasse Herr Schlüter, Frau Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Inge Wagenführ, sowie Vertreter der Werkstätten der Denkmalpflege aus Quedlinburg, Mitglieder des Fördervereins „Schloß Hessen“ e.V. und Gäste aus der Gemeinde und den Hessener Vereinen gekommen.

Es war ein bewegender Augenblick als der Vorhang fiel und das restaurierte Portal zum Schlossturm sichtbar wurde. Der Erhalt der Jahreszahl 1586, die seinerzeit durch den unbekannten Steinmetzmeister der Renaissance konnte erhalten werden und man nun nach 430 Jahren eine Wiedergeburt erlebte, machte alle stolz auf das Erreichte. Die Feierstunde wurde musikalisch vom 15-jährigen Levon Altunjan aus Osterwieck mit klangvollen Klavierstücken umrahmt. Wir danken allen Sponsoren und Gestaltern dieses wunderschönen Portals am Schlossturm in Hessen.

© 2016 – Förderverein „Schloß Hessen“ e.V. – Stobenstraße 15 – 38835 Stadt Osterwieck / OT Hessen

Fundmaterial aus den Grabungen 2008

Fundmaterial kam an drei Grabungsstellen zu Tage.

Im Grabungsbereich der Burggrabenmauer wurde der Rest eines Bleirohres gefunden (Bild 1). Ob es einen Zusammenhang zur ehemaligen Grotte gibt, die sich in unmittelbarer Nähe der Fundstelle befunden haben muss, ist unklar.

In den Resten der Mühlgrabenbrücke fand sich ein kleiner Mühlstein, Durchmesser ca. 20 cm (Bild 2 und 3).

Im Aushub am Standort des Zierbrunnens gab es mehrere Fundmaterialien:
Zwei kleinteilige Bruchstücke (Halbsäulen) aus Sandstein könnten vom ehemaligen Sockelumgang des Brunnens sein(Bild 4 und 5).
Ein als Rest des schmiedeeisernen Ziergitters gedeuteter Fund scheint mir persönlich mehr eine Hellebarde oder ein Feuerhaken zu sein (Bild 6).
Bleiklumpen könnten ein Hinweis sein, dass die ehemaligen Bleileitungen an Ort und Stelle eingeschmolzen wurden (Bild 7).
Weiter gefunden wurde Malhörnchenware* (Bild 8), Ofenkeramik (Bild 9), Steinzeug aus dem 18. Jahrhundert (Bilder 10 bis 14)und Glasscherben (Bilder 15 bis 17).

* Malhorn (Verkleinerungsform “Malhörnchen”) ist in der Regel ein Gerät zur Keramikdekoration. Aufgrund der Dekortechnik wird die so verzierte Keramik als Malhornware bezeichnet (wikipedia).

 

 

Joachim Däumler, Hessen 2011

Vergleich der Grabungen mit dem Kupferstich-Modell

Meine persönlichen Erkenntnisse aus den Grabungen 2008

Für die Anfertigung der Zeichnung als Grundlage für die Herstellung des Lustgarten- Modells standen mir zur Verfügung:

-Der Kupferstich von Merian 1654
-Der Reprint “Beschreibung des ganzen Fürstlich- Braunschweigischen Gartens zu Hessem”, Royer,1651
-Eine Diplomarbeit von Sina Grimm, 2000
-Die Dissertation von Thomas Scheliga, Schloss und Lustgarten in Hessen am Fallstein, Heidelberg 2002.

Um die Größenverhältnisse bestimmen zu können, waren Royers Angaben ausschlaggebend. Er schreibt “…Quartier/jegliches helt ins Gevierte 80. Fuß/…” und “…haben die Gänge im Garten alle in ihrer Breite 15. Fuß“. Im damaligem Maßsystem im Braunschweiger Land entsprach ein Fuß 0,285 m*. Somit ergeben sich eine Größe der Quartiere von 22,80 m x 22,80 m und eine Wegebreite von 4,28 m.

Ausgehend vom Kupferstich, der eine gerade Burggrabenmauer und ein rechtwinkliges Wegesystem zeigt, wurde die Größe und Anordnung der Quartiere und Wege gezeichnet.
Angenommen wurde, dass die Hecken sich innerhalb der Quartiergrenzen befinden. Bei den Laubengängen bin ich nach dem Kupferstich von einer unwesentlich größeren Breite als die Wege ausgegangen.
Den Heller- Graben habe ich als von beiden Seiten mit Mauern eingefasst angesehen, bei einer angenommenen Breite von 14 m.

Erste Messungen (mittels Bandmaß) vor Ort zwischen einzelnen Grabungsstellen zeigten bereits eine gute Übereinstimmung mit meiner Zeichnung. Endgültige Klarheit konnte aber erst der direkte Vergleich der Grabungszeichnung (dankenswerterweise von Dr. Schlegel zur Verfügung gestellt) mit meiner Modellzeichnung bringen.

Die erste Überlagerung der Zeichnungen ergab noch keine genaue Übereinstimmung (Deckungsvergleich 1). Ursache konnte der nicht gerade Verlauf der Burggrabenmauer sein.

Ich habe daraufhin den nördlich der Burggrabenmauer liegenden Teil der Anlage 4 Grad gedreht (Drehpunkt nordöstliche Ecke der Burggrabenmauer) und die gesamte Anlage etwas nach Westen verschoben.

Im Ergebnis konnte eine gute Übereinstimmung mit wichtigen Objekten gefunden werden (Brunnen, Mühlgrabenbrücke, Mittelweg und Burggrabenmauer).

Die Abweichung bei der Einfassung des Heller- Grabens liegt daran, das eine Uferbefestigung mittels Planke eine größere Böschung bedingt hat.

Im Ergebnis des Vergleiches sehe ich die Angaben Royers zu Wegen und Quartieren bestätigt. Das Ergebnis zeigt aber auch, das der Kupferstich nicht exakt die Realität widerspiegelt.

Um mehr Erkenntnisse über die baulichen Anlagen des ehemaligen Lustgartens zu gewinnen, sollten weitere Grabungen erfolgen:
Zur Bestimmung der wirklichen Breite des Heller- Grabens sollte ein Grabungsschnitt dort durchgeführt werden, wo auf beiden Ufern keine Anpflanzungen vorhanden sind.

Der Standort des Lusthauses könnte nach den Ergebnissen der 2008er Grabungen ebenso gefunden werden wie der der Grotte.

* Alte Gewicht und Maße im Lande Braunschweig, Heinz Ziegler (Braunschweigisches Jahrbuch Band 50, 1969; Seiten 128 bis 163)

Joachim Däumler, Hessen 2011

Archäologie

Archäologische Untersuchungen auf dem Gelände
Im Jahr 2002 wurden auf dem Gelände des ehemaligen Lustgartens erste Grabungen durchgeführt. Herr Thom…

Vergleich der Grabungen mit dem Kupferstich- Modell
Meine persönlichen Erkenntnisse aus den Grabungen 2008 Für die Anfertigung der Zeichnung als Grundlage für die Herstellung des Lustgarten- Modells standen mir zur V…

Fundmaterial aus den Grabungen 2008
Fundmaterial kam an drei Grabungsstellen zu Tage. Im Grabungsbereich der Burggrabenmauer wurde der Rest eines Bleirohres gefunden (Bild 1). Ob es einen Zusamm…

Epochal. Meisterwerke des Herzog Anton Ulrich- Museums von der Antike bis zur Gegenwart

Im Rittersaal der Burg Dankwarderode in Braunschweig fand vom 11.09.2009 bis Ende Mai 2015 eine Ausstellung mit dem o. g. Titel statt. Interessanterweise gehörten zu den Ausstellungstücken 4 Bronzefiguren vom Brunnen aus dem Lustgarten in Hessen (siehe Foto).

Vitrine mit Tierfiguren

Zu den Ausstellungstücken vom Hessener Brunnen gehörte auch ein Elefant. Er war für die Ausstellung “Elefantastisch !” im Gothaer Schloss Friedenstein ausgeliehen worden.

Sehr interessant ist der Katalog zur Ausstellung, erhältlich über das Herzog Anton-Ulrich Museum, Preis 29 € plus Porto.

Aufgetischt- Die herzogliche Tafel der Renaissance

Ausstellungsinformation

“Aufgetischt- Die herzogliche Tafel der Renaissance”
Auf der Burg Dankwarderode in Braunschweig fand vom 1. April bis 10. Juli 2011 eine Ausstellung mit dem o. g. Titel statt.

Das Thema war, dem Flyer nach, wie für uns gemacht. Zwar war die „Historische Kochfibel“ schon fertig, doch wären die Ausstellungsstücke für uns äußerst interessant gewesen. Was im Flyer als „Das erste deutsche Gemüsekochbuch“ gepriesen wird, stellt sich aber nicht als selbständiges Druckwerk heraus.

Nach Auskunft von Herrn Boveland (Herzog- August- Bibliothek Wolfenbüttel) handelt es sich um das Kapitel aus dem uns bekannten Royerbuch . „Beschreibung des ganzen Fürstl: Braunschw. Gartens zu Hessem“. In der HAB befinden sich außer der Erstausgabe von 1648 und der Ausgabe von 1651 keine weiteren Werke von Johann Royer.

(Aufgetischt. Die herzogliche Tafel der Renaissance. Herzog Anton Ulrich-Museum, Katalog von Nicole Brüderle, 2011, 91 Seiten, 46 Farbabb., 20 s/w Abb., Ruth Print Medien Braunschweig, 9,00 € plus Versand)

© 2011 – Förderverein „Schloß Hessen“ e.V. – Stobenstraße 15 – 38835 Hessen